1103 · Waldschutz
  • Gola, Sierra Leone
Fairer Kakao zum Schutz des Nationalparks

Die Oberguineischen Wälder zählen zu den drei einzigen bewaldeten Biodiversitäts-Hotspots in Afrika. Von dem ehemals riesigen Waldgebiet, das sich über mehrere Länder erstreckte, ist heute nur noch ein Fünftel übrig. Seit 2011 schützt der Gola Rainforest National Park an der Grenze zwischen Sierra Leone und Liberia den größten Teil dieses bedrohten Ökosystems.

Das Projektgebiet umfasst 68.500 Hektar Regenwald mit unzähligen Tier- und Pflanzenarten, darunter auch der stark gefährdete Westliche Schimpanse. Außerdem leben 23.500 Menschen in 114 lokalen Gemeinden von den natürlichen Ressourcen des Waldes. Die Einnahmen aus dem Klimaschutzprojekt ermöglichen es, das Schutzgebietsmanagement zu verbessern und eine nachhaltige Nutzung der Naturschätze umzusetzen. Das gelingt auch, weil sich lokale Gemeinden aktiv einbringen und ihre Lebensumstände verbessern können. Es ist das erste Waldschutzprojekt in Sierra Leone, das von Bürgerkrieg und der schweren Ebolakrise gezeichnet ist.

Wie funktioniert Klimaschutz mit Waldschutz?

Wälder zählen zu den wichtigsten CO2-Speichern des Planeten, beherbergen eine enorme Artenvielfalt und sind Lebensgrundlage für alle Menschen. Die globalen Waldflächen sind jedoch in den letzten Jahrzehnten aufgrund von zunehmender Besiedelung, landwirtschaftlicher Nutzung, illegaler Abholzung und Rohstoffabbau stark zurückgegangen.

Waldschutzprojekte stellen sicher, dass Wälder langfristig erhalten bleiben und dass der Schutz des Waldes einen höheren Wert erfährt als seine Abholzung. Projektbeteiligte schützen gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung das Gebiet vor negativen Einflüssen. Dazu schaffen die Projekte alternative Einkommensquellen und Bildungsangebote. Je nach Projektregion speichern Wälder unterschiedlich viel CO2 pro Hektar. Besonders viel Kohlenstoff ist in der Vegetation und dem Boden von tropischen Sumpfwäldern, Primärregenwäldern oder Mangroven gespeichert. Die Waldschutz-Projekte im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.

Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs)
Keine ArmutDas Projekt fördert nachhaltige Landwirtschaft, Bildung und eine bessere Verwaltung in den lokalen Gemeinden.
Gesundheit und WohlergehenDas Projekt ermöglicht eine grundlegende Gesundheitsversorgung und die Einrichtung einer Klinik.
Hochwertige BildungEin Teil der Projektfinanzierung fließt in die Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten. Lokale Schulen werden gefördert und 700 Stipendien pro Jahr an Jungen und Mädchen vergeben.
GeschlechtergleichheitDie Kakaobauern haben eine gleichberechtigte Kooperative mit etwa 1.500 Mitgliedern gegründet. Frauen erhalten Schulungen zu nachhaltigem Anbau, Verarbeitung und Marketing und können selbstständig Geld verdienen.
Menschenwürdige Arbeit und WirtschaftswachstumFür das Waldmonitoring wurden 168 Mitglieder aus den lokalen Gemeinden eingestellt. Durch den nachhaltigen Anbau und die Verarbeitung von Kakao entstehen weitere alternative Arbeitsplätze.
Nachhaltige Städte und GemeindenSozial benachteiligte Gemeinden werden gestärkt und es entstehen neue Einkommensquellen für die Menschen.
Maßnahmen zum KlimaschutzDurch den Erhalt des Regenwalds als wichtiger Kohlenstoffspeicher, werden 500.000 t CO2 pro Jahr gebunden.
Leben an LandLebensraum für 327 Vogelarten, 650 endemischen Pflanzen- und 49 Säugetierarten, zum Beispiel Nilpferde, Westliche Schimpansen oder Waldelefanten.
ProjektstandardVerified Carbon Standard (VCS)CCBS Gold Level TechnologieWaldschutzRegionGola, Sierra LeoneGeschätzte jährliche Emissionsreduktionen498,667 t CO2Validiert vonRainforest AllianceVerifiziert vonRainforest Alliance