Erhalt der natürlichen Wälder durch nachhaltige Holzversorgung

Zwischen 2000 und 2005 hatte Uganda eine der höchsten Entwaldungsraten der Welt und verlor jedes Jahr 2,2 Prozent seiner Waldfläche. Das Land kämpft immer noch damit, die wachsende Nachfrage nach Holz aus verantwortungsvollen Ressourcen zu decken. Unser Projekt hilft, die Holzproduktion durch Wiederaufforstung zu erhöhen und trägt so dazu bei, den Druck auf die natürlichen Wälder zu verringern. Die Plantagen befinden sich im Bukaleba Central Forest Reserve (BCFR) im Distrikt Mayuge im Osten Ugandas. Dort werden Wiederaufforstungen mit exotischen und heimischen Arten auf 2.000 Hektar degradiertem Busch- und Grasland angelegt und verwaltet.

Ziel des Projekts ist es, Wälder als natürliche Kohlenstoffspeicher zu erhalten und gleichzeitig die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Holzprodukten zu decken. Zudem unterstützt es die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der lokalen Gemeinden und die Verbesserung der Infrastruktur.

Wie funktioniert Klimaschutz mit (Wieder-)Aufforstung und Rekultivierung?

Wälder bilden unsere Lebensgrundlage und zählen zu den wichtigsten CO2-Speichern des Planeten. Sie bieten nicht nur Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern filtern auch die Luft, stabilisieren und schützen unsere Böden, speichern Wasser und tragen zum Gleichgewicht des Klimas bei. Doch die globalen Waldflächen sind in den letzten Jahrzehnten aufgrund von zunehmender Besiedelung, landwirtschaftlicher Nutzung, illegaler Abholzung und Rohstoffabbau stark zurückgegangen. Aufforstung, Wiederaufforstung und Rekultivierung erhöhen die CO2-Speicherfähigkeit eines Ökosystems sowohl in der Biomasse des Waldes als auch im Boden erheblich. Die Speicherfähigkeit schwankt je nach Baumart, Alter und Standort. Experten unterscheiden zwischen folgenden Maßnahmen:

Bei der Aufforstung werden nicht bewaldete Gebiete in Waldflächen umgewandelt. Die Wiederaufforstung stellt Waldflächen wieder her, die geschädigt oder in der Vergangenheit abgeholzt worden sind. Bei der Rekultivierung wird die Vegetationsdichte erhöht. Das kann mithilfe von Bäumen, Sträuchern aber auch mithilfe anderer Pflanzen geschehen. Die (Wieder-)Aufforstungsprojekte im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.

Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs)
Keine ArmutFür die Arbeiten in der Forstplantage werden überwiegend Menschen aus der Umgebung eingestellt. Alle Mitarbeitenden erhalten eine faire Bezahlung, die die gesetzlichen Anforderungen erfüllt oder übertrifft. Durch die Bereitstellung von Baumsetzlingen sowie Schulungen in Baumpflanz- und Brandbekämpfungstechniken kann die lokale Bevölkerung ihr Einkommen verbessern. 
Kein HungerDie geschaffenen Arbeitsplätze für die Menschen vor Ort bieten eine alternative (oder die einzige) Einkommensquelle. Dadurch können Gemeindemitglieder beispielsweise Schulbeiträge für ihre Kinder oder Lebensmittel bezahlen. Das Projekt stellt Mitarbeitenden zudem Essensgeld zur Verfügung.
Gesundheit und WohlergehenIn Zusammenarbeit mit staatlichen Gesundheitseinrichtungen bietet das Projekt jährlich Beratungs- und Testdienste an, um die Ausbreitung von HIV einzudämmen. Außerdem werden zwei Gesundheitszentren mit medizinischem Material versorgt und in Zusammenarbeit mit einer NGO Tests und Behandlungen für Gebärmutterhalskrebs in den umliegenden Gemeinden zur Verfügung gestellt. 
Hochwertige BildungDie Projektaktivitäten umfassen Schulungen, die die Entwicklung der Mitarbeitenden und ihre Kompetenz für die verschiedenen Funktionen fördern. Im Rahmen des Projekts werden auch Schulungen zu effizienten Kochöfen durchgeführt, um den Verbrauch von Brennholz zu reduzieren und die Gesundheit der Frauen zu verbessern. Im Jahr 2019 wurden 148 Personen in Themen wie Umwelt, Gesundheit und Sicherheit sowie technische und unternehmerische Fähigkeiten geschult.
GeschlechtergleichheitWährend der Pflanzsaison werden vermehrt Frauen eingestellt. Alle Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, an allen Schulungs- und Entwicklungsangeboten teilzunehmen. Im Jahr 2022 waren etwa 50 % der Beschäftigten weiblich. Das Projekt unterstützt auch die Ausbildung junger Mädchen in weiterführenden Schulen und Hochschulen.
Sauberes Wasser und SanitäreinrichtungenDas Projekt verbessert den Zugang zu sauberem Trinkwasser für die umliegenden Gemeinden durch das Bohren und die Instandhaltung von Bohrlöchern und den Schutz von Wasserquellen. 
Menschenwürdige Arbeit und WirtschaftswachstumRund 98 % der Beschäftigten kommen aus den lokalen Gemeinden. Im Rahmen des Projekts wurde ein Entwicklungsprogramm initiiert, das Menschen vor Ort darin schult Bäume zu pflanzen, mit Brennholz betriebene Kochöfen zu bauen und Baumsetzlinge auszuliefern.
Industrie, Innovation und InfrastrukturFörderung der lokalen Infrastruktur, etwa von Straßen und Kommunikationssystemen.
Nachhaltige/r Konsum und ProduktionDas Projekt entspricht dem strategischen Ziel der ugandischen Forstpolitik, um den Beitrag der Waldwirtschaft zur nationalen Wirtschaft zu erhöhen. Das Projekt unterstützt eine gerechte Verteilung der Waldressourcen im ganzen Land, um die lokale Bevölkerung mit Holzprodukten zu versorgen.
Maßnahmen zum KlimaschutzDurch das Projekt werden durchschnittlich 11.900 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.
Leben an LandDas Projekt zielt darauf ab, den natürlichen Wald und andere wertvolle Vegetation in seinen Einsatzgebieten zu erhalten und zu erweitern. Die Vegetation in den Feuchtgebieten und auf den Bergkämmen wird intakt gelassen und überwacht, um Wildtieren Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, die Artenvielfalt zu verbessern, die Gebiete vor Erosion sowie Flüsse und Bäche zu schützen.
ProjektstandardVerified Carbon Standard (VCS)TechnologieWiederaufforstungRegionBukaleba, UgandaGeschätzte jährliche Emissionsreduktionen11,903 t CO2Validiert vonDet Norske Veritas Climate Change Services AS (DNV)Verifiziert vonEPIC Sustainability Services Private Ltd