1056 · Waldschutz
  • Pará, Brasilien
Açaí, mehr als nur Superfood für die Amazonasbewohner

Es ist ein besonderes und ganz eigenes Ökosystem, die „Várzea“ in Pará an der brasilianischen Amazonasmündung. Das Reservat um die Insel Marajó ist am besten mit dem Boot zu erreichen. Wasserwege durchziehen den natürlichen Regenwald der Insel. Seit Jahrhunderten wird die Landschaft von Kleinbauern geprägt. Der Amazonas begünstigt als Transportader Ackerbau und Viehzucht – was wiederum immer mehr entwaldete Flächen mit sich bringt.

Auf über 97.000 Hektar schützt das Projekt den Wald und verbietet kommerzielle Abholzung. Für die ansässigen Familien schafft es alternative Einkommensquellen, zum Beispiel durch den Handel mit der Açaí-Frucht. Diese ist nicht nur in Brasilien beliebt, sondern auch in Industrieländern als Superfood immer gefragter. Weil das Projekt so die Entwicklung in einer der ärmsten Regionen im Nordosten Brasiliens fördert, ist es neben dem Verified Carbon Standard auch mit dem Social Carbon Standard zertifiziert.

Wie funktioniert Klimaschutz mit Waldschutz?

Wälder zählen zu den wichtigsten CO2-Speichern des Planeten, beherbergen eine enorme Artenvielfalt und sind Lebensgrundlage für alle Menschen. Die globalen Waldflächen sind jedoch in den letzten Jahrzehnten aufgrund von zunehmender Besiedelung, landwirtschaftlicher Nutzung, illegaler Abholzung und Rohstoffabbau stark zurückgegangen.

Waldschutzprojekte stellen sicher, dass Wälder langfristig erhalten bleiben und dass der Schutz des Waldes einen höheren Wert erfährt als seine Abholzung. Projektbeteiligte schützen gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung das Gebiet vor negativen Einflüssen. Dazu schaffen die Projekte alternative Einkommensquellen und Bildungsangebote. Je nach Projektregion speichern Wälder unterschiedlich viel CO2 pro Hektar. Besonders viel Kohlenstoff ist in der Vegetation und dem Boden von tropischen Sumpfwäldern, Primärregenwäldern oder Mangroven gespeichert. Die Waldschutz-Projekte im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.

Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs)
Keine ArmutVerbesserte Lebensgrundlagen und Einkommensmöglichkeiten für bereits 800 Familien in einer der ärmsten Regionen Brasiliens.
Hochwertige BildungUnterstützung einer Schule (Mahlzeiten, Lehrergehälter, Infrastruktur); Ausbildung lokaler Familien zur Feuerbekämpfung.
Menschenwürdige Arbeit und WirtschaftswachstumArbeitsplätze für >50 Mitglieder der Kooperative COAMA für den nachhaltigen Anbau und Verkauf von Açaí.
Nachhaltige/r Konsum und ProduktionProduktion von Bio-Açaí und nachhaltigen Agroforstprodukten statt Abholzung.
Maßnahmen zum KlimaschutzDas Projekt spart jährlich etwa 72.330 Tonnen CO2-Emissionen ein.
Leben an LandSchutz eines stark gefährdeten Ökosystems und endemischer Pflanzenarten; Plan zur Aufforstung mit heimischen Arten auf 2.000 Hektar.
ProjektstandardVerified Carbon Standard (VCS)Social Carbon (SC)TechnologieWaldschutzRegionPará, BrasilienGeschätzte jährliche Emissionsreduktionen72,338 t CO2Verifiziert vonRINA Services S.p.A. (RINA)Validiert vonTÜV Rheinland do Brasil Ltda