Kochen mit Gas aus KuhdungIn vielen ländlichen Haushalten in Indien wird auf einfachen offenen Feuerstellen im Haus gekocht. Dafür braucht es viel Holz und es entsteht giftiger Rauch. Atemwegserkrankungen und Augenentzündungen sind sehr häufig, besonders bei Frauen und Kindern.
Dieses Projekt fördert kleine Biogasanlagen für Privathaushalte. Aus Kuhdung und bestimmten organischen Haushaltsabfällen erzeugen sie Biogas. Damit können die Familien bedenkenlos kochen. Die Rauchentwicklung entfällt, ebenso das mühsame Holzsammeln: viele Frauen und Kinder waren einen Tag pro Woche damit beschäftigt. Nun haben sie mehr Zeit, um zu arbeiten und zu lernen. Weil sie obendrein die Wälder schonen und CO2 einsparen, indem sie kein Holz mehr verbrennen, kann sich das Projekt über den Klimaschutz finanzieren. Die Familien müssen jeweils selbst bei der Installation der Anlage anpacken. Bereits 18.000 solcher Anlagen wurden bereits errichtet, jede mit einer Kapazität von 2 Kubikmetern.
Wie funktioniert Klimaschutz mit Biogas?In Biogasanlagen vergärt Biomasse in luftdicht abgeschlossenen Faulbehältern zu Biogas. Biomasse kann aus organischen Abfällen, aus Hinterlassenschaften von Kühen oder anderen Tieren bestehen. In Ländern wie Indien oder Vietnam verwenden Familien das Gas aus Kleinbiogasanlagen zum Kochen. Dadurch werden CO2-Emissionen reduziert, die beim Kochen mit Holz oder Holzkohle entstehen würden. Biogasanlagen verhindern zudem, dass Methan in die Atmosphäre gelangt – wie etwa bei der Lagerung von organischen Abfälle in einer offenen Grube. Stattdessen wird das Gas aus dem geschlossenen Behälter direkt zu speziellen Kochern geleitet und bietet so eine unabhängige und erneuerbare Energiequelle.