1299 · Gasaufbereitung
  • Istanbul, Türkei
Energiegewinnung auf zwei Kontinenten

Mit mehr als 15 Millionen Einwohnern ist Istanbul nicht nur die größte Stadt der Türkei, sondern auch eine der größten der Welt. Seit 1995 werden die Siedlungsabfälle der Stadt auf zwei Deponien entsorgt. In Kömürcüoda auf der asiatischen Seite Istanbuls liegen bereits mehr als 30 Millionen Tonnen fester Siedlungsabfall auf 44 Hektar, und täglich werden in etwa 6.000 weitere Tonnen hier entsorgt. In Odayeri auf der europäischen Seite lagern 55 Millionen Tonnen Siedlungsabfall auf 90 Hektar und täglich kommen 13.000 neue Tonnen hinzu.

Ziel unseres Projekts ist es, das ausgestoßene Deponiegas aufzufangen, um daraus Strom zu erzeugen. Beide Standorte zusammen haben eine installierte Leistung von 48 MW. Die Elektrizität wird in das nationale Stromnetz eingespeist und ersetzt den herkömmlichen Energiemix, der hauptsächlich auf fossilen Brennstoffen basiert. Vor Beginn des Projekts wurden Abfälle deponiert und zur Verrottung liegen gelassen, was zu massiven Methanemissionen führte. Denn Deponiegas enthält etwa 50 Prozent Methan, das ein starkes Treibhausgas ist.

Wie funktioniert Klimaschutz mit Gasaufbereitung?Methan ist ein Treibhausgas, das bei verschiedenen Prozessen freigesetzt wird, zum Beispiel bei der Viehzucht, der Abfallwirtschaft, der Abwasseraufbereitung, der Erdölförderung oder beim Kohleabbau. Das entweichende Gas oxidiert in der Atmosphäre zunächst zu Kohlenmonoxid und dann zu Kohlendioxid und ist damit ein wesentlicher Beschleuniger der globalen Erwärmung. Klimaschutzprojekte vermeiden diese Emissionen, indem sie das Gas auffangen und zur Wärme- oder Stromerzeugung nutzen oder das Gas in Trocken- oder Flüssiggas umwandeln. So gelangt das Gas nicht mehr in die Atmosphäre, sondern wird zur Energiegewinnung genutzt. Die Gasaufbereitungsprojekte im ClimatePartner-Portfolio sind bei internationalen Standards registriert.
Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs)
Sauberes Wasser und SanitäreinrichtungenGrund- und Oberflächenwasser kann durch nicht aufbereitetes Sickerwasser aus der Deponie verunreinigt werden. Das Sickerwasser wird gesammelt und wird über Drainagesysteme an eine Wasseraufbereitungsanlage weitergeleitet.
Bezahlbare und Saubere EnergieDas Projekt erzeugt sauberen und nachhaltigen Strom, der in das nationale Netz eingespeist und dort den Anteil an erneuerbarer Energie im herkömmlichen Strommix erhöht.
Menschenwürdige Arbeit und WirtschaftswachstumDas Projekt schafft Arbeitsplätze in einer ländlichen Region mit hoher Arbeitslosigkeit und Armut. Die Mitarbeiter werden in forstwirtschaftlichen Projekten geschult, wodurch sie neue Fähigkeiten und technisches Know-how erwerben. Darüber hinaus fördert das Projekt das Unternehmertum von Frauen.
Maßnahmen zum KlimaschutzDas Projekt spart etwa 818.840 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr.
ProjektstandardGold Standard VER (GS VER)TechnologieGasaufbereitungRegionIstanbul, TürkeiGeschätzte jährliche Emissionsreduktionen818,841 t CO2Validiert vonTÜV SÜD Industrie Service GmbHVerifiziert vonRe Carbon Ltd.